2018–2019: 
Lysistrata in Bayern. Der Weiberstreik

Komödie in bajuwarischer Mundart nach Aristophanes
von Johannes Reitmeier und Thomas Stammberger

Das Thema von Aristophanes bekanntestem Lustspiel „Lysistrata“ ist immer noch aktuell: Der ewige sinnlose Drang der Männer, zu kämpfen und Kriege zu führen, brachte schon im alten Athen die Frauen in Rage. Unter der Führung der ebenso klugen wie energischen Lysistrata übernehmen die Frauen die Macht zu Hause, während die Männer wieder einmal ihre Kraft im nutzlosen Kriegsspiel vergeuden. Als die Männer zurückkehren, finden sie die Burg samt Waffen und Staatsschatz von den Frauen besetzt. Aber was noch viel schlimmer ist: Auch in den Ehebetten ist Krieg angesagt, denn die Frauen haben beschlossen, sich den Männern so lange zu verweigern, bis diese ihrer Kampfeslust abschwören. Dass dieser Liebesentzug zu allerlei Spannungen führt und die Gefühle auf beiden Seiten manchmal kaum zu bremsen sind, lässt sich denken. Auch die Verstärkung aus dem Ausland richtet wenig aus, obwohl die Männer zu allerhand mehr oder weniger raffinierten Mitteln greifen, um die Frauen zurück zu gewinnen. Schließlich scheint der Plan der Frauen zu gelingen: Die Männer, durch den „Weiberstreik“ mürbe gemacht, geben auf. Bei einem großen Fest soll die Versöhnung gefeiert werden…Ob am Ende wirklich alles gut wird?

Hintergrund

Die Inszenierung verlegte die Handlung des 411 v. Chr. von dem griechischen Dichter Aristophanes (um 445 v.Chr.–385 v.Chr.) verfassten Stückes in ein kleines bajuwarisches Dorf. Palisaden und Pfahlbauten aus stilechtem Flechtwerk mit Strohdächern erinnerten an ein kleines gallisches Dorf aus einem berühmten Comic. Selbst ein Baumhaus für den Barden fehlte nicht. Für den Bau der antiken Lehmöfen konnte sogar ein Archäologe als Berater gewonnen werden. Die Konstruktion funktionierte allerdings nie richtig. Das Stück war in den drei Spielzeiten restlos ausverkauft. Der grandiose Publikumserfolg wird deshalb in der Spielzeit 2018 wieder aufgenommen.